Postcrossing: Wie das Internet das Postkartenschreiben wieder zum Leben erweckte

Im April erreichte mich eine E-Mail einer Redakteurin der Bauer Media Group in Hamburg, welche unter anderem die Zeitschrift "tina" herausgibt. Die Mitarbeiterin wurde übers Internet auf meine Postcrossing-Leidenschaft aufmerksam. Da sie einen größeren Beitrag über das Postkartenschreiben bringen wollten, wurde ich für eine der Mai-Ausgaben zum Interviewpartner. Für das Foto drückte mein Lebenspartner auf den Auslöser.

Was ist Postcrossing?

Es ist eine Internetplattform, die Postkartenschreiber aus aller Welt kostenlos miteinander verbindet. Man registriert sich dort mit seiner Adresse, um Postkarten aus aller Welt zu erhalten und bekommt selbst auch Adressen anderer registrierter User, um selbst Postkarten dorthin zu verschicken. Je mehr man verschickt, desto mehr Exemplare landen auch im eigenen Briefkasten. Mir gefällt auch, dass durch das Schreiben meine Englischkenntnisse nicht verstauben sondern praktische Anwendung finden.

Gegründet wurde die Plattform aber in Portugal.

 

 

Da das Interview in der Ausgabe stark gekürzt wurde, gibt es hier nun den gesamten

Interviewtext zum Nachlesen.

Interview mit der Bauer Media Group Hamburg

Wie sind Sie auf die Website Postcrossing gekommen?

Ich las etwas darüber in einem Magazin, habe mir dann die postcrossing-Webseite angesehen und fand die Idee der portugiesischen Gründer sofort charmant. 

 

Wie viele Postkarten besitzen Sie/ haben Sie verschickt?

Ich habe mich 2016 angemeldet und seither 131 Karten verschickt und 132 erhalten. Ich schicke nicht so viele Karten, dafür versehe ich sie mit sehr viel Text und gehe auch auf die Wünsche der Empfänger ein - sowohl was das Motiv betrifft als auch was sie persönlich interessiert. Als leidenschaftliche Fotografin  produziere ich auch mit eigenen Motiven bunte Postkarten und vermittle den Empfängern somit eine ganz persönliche Sicht auf meine Region.

 

Wie bewahren Sie die Karten auf?

Ich habe in meinem Heimbüro eine Ecke dafür eingerichtet mit zwei Kartenständern, besonders schöne Karten platziere ich auch schon mal auf einer Kommode oder auf einer Pinwand.

 

Haben Sie eine Lieblingspostkarte?

Nein, keine bestimmte - aber ich bin besonders angetan von Landschaftsmotiven und künstlerischen Karten.

 

Aus welchem Land bekommen Sie besonders gerne Post?

Ich erfreue mich oft an Karten aus Finnland und Japan, weil die Versender meist wunderbare Landschaftspostkarten verschicken. Karten aus Japan gefallen mir auch deshalb gut, weil die Handschrift der Versender meist außergewöhnlich schön ist.

 

Haben Sie schon einmal Post von einem Ort bekommen, den Sie vorher nicht kannten?

Ja, das passiert sehr oft, denn es gibt so viele Orte auf der Welt, von denen man nicht genau weiß wo sie liegen. Durch das Nachschlagen auf einer digitalen Karte bekomme ich dann auch ein gutes Gefühl für Geographie, für Distanzen und Regionen. Verblüfft hat mich eine Karte aus Haida Gwaii, einer Inselgruppe vor British Columbia in Kanada. Die Karte zeigt ein traditionelles Ritual des dort ansässigen Indianervolks. Von diesem Landstrich habe ich zuvor noch nie gehört.

 

Was ist das für ein Gefühl, wenn man zum Briefkasten geht und nicht nur Rechnungen drin liegen?

Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich wieder eine Postkarte im Briefkasten habe, sie ist das erste was ich lese, wenn ich die Post durchsehe.

 

Wieso sollte man heute noch – in einer Welt mit WhatsApp und Mails – Postkarten schreiben?

Das Digitale ist flüchtig, das Handgeschriebene auf Papier etwas Besonderes. Man nimmt sich bewusst Zeit, setzt sich hin und überlegt sich den Inhalt und auch das Aussuchen der Karte macht Freude. Jede einzelne Karte ist in der Kombination aus Motiv, Text und Briefmarke ein Art Kulturgut und ein kleines Kunstwerk für sich, das man in die Welt hinaussendet und nicht zu vergessen: ein Zeitzeugnis,  das die Jahre überdauert. Diesen Gedanken finde ich besonders schön. In 100 Jahren wird niemand mehr WhatsApp-Nachrichten gehortet haben, Postkarten aber werden in aller Welt als wertvolle Zeitzeugnisse für Überraschungen sorgen.

 

Was ist am schönsten für Sie: Das Motiv, der Text oder die Briefmarke?

Als Fotografin ist das Schönste für mich das Motiv, gefolgt vom Text. Aber ich staune auch immer wieder über die Vielfalt an Briefmarken aus den verschiedenen Ländern. Ganz nebenbei bekommt man da auch eine sehr schöne Sammlung.

 

www.postcrossing.com

Hallo, ich bin Alexandra!

Als leidenschaftliche Fotokünstlerin gestalte ich mit meiner Bildsprache Freudenbringer, die das Leben bunter machen – wie z. B. Wandbilder, Büchlein, Billets, Blöcke und biete naturnahen Unternehmen Bildlizenzen an. Außerdem gebe ich meine Erfahrungswerte in Sachen Fotografie, Kunst und Kreativität aus über 20 Jahren weiter.

Ich bin ein Papierfan, liebe die Natur in allen Facetten und verbringe meine Zeit am Liebsten mit dem Ausprobieren neuer Rezepte, anregender Lektüre, im Garten oder mit kreativen oder lustigen Menschen. Meine Entdeckernatur verlangt danach, dass ich gerne neue Landstriche kennenlerne. Die müssen aber gar nicht weit weg sein.

 

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