Warum es Orte gibt, die sich tief in unser Innerstes einbrennen

Anfang Mai habe ich mit meinem Lebensgefährten einige Tage im italienischen Veneto und Friaul verbracht und wir sind mit dem eigenen Pkw - nebst Lignano oder Caorle - auch in Orte und Regionen vorgedrungen, die nicht so bekannt sind. Über den ersten Teil dieser Reise, die Region Veneto, habe ich bereits im vorangegangenen Blogeintrag berichtet. Hiermit präsentiere ich den zweiten Teil und schreibe ein paar Worte darüber, warum manche Orte eine besondere Kraft auf uns ausüben.

 

Im Friaul haben wir uns für eine Unterkunft entschieden, wo wir schon einmal vor Jahren genächtigt haben. Das kommt selten vor, denn normalerweise lieben wir es abwechslungsreich und wollen wir immer wieder Neues entdecken. Doch dieses zauberhafte Agriturismo in Faedis zog uns damals schon in seinen Bann. Dort kommen wir zur Ruhe, schalten völlig auf Durchzug, sitzen einfach nur da und gucken stundenlang ins Grün. Ich denke nichts mehr und vergesse die Zeit. Den Erfahrungsbericht von damals gibt es hier. Warum das so ist, darüber habe ich kürzlich in einem Buch gelesen und weitere Hinweise verdeutlichen auch, warum das Reisen so wichtig für den Menschen ist. 

 

Ich zitiere (etwas gekürzt) aus dem Buch*:

 

2014 ging der Nobelpreis an den Entdecker der sogenannten Place Cells (Platz Zellen), in denen sich jeder Ort, den wir erreichen, im Gehirn abspeichert. Menschen können an einem Ort verwurzelt sein. Orte können Menschen in besonderer Weise beeinflussen, sie werden magisch. Menschen kehren immer wieder an Orte zurück, die sie positiv oder negativ belegen. Und Orte können Kraft spenden.

 

Die Natur spiegelt sich im Gehirn. Die Umwelt hinterlässt dort ihren Abdruck. Das heißt, die Umgebung setzt neue Marker im Kopf. Von jedem Ort, an dem ein Mensch ist, macht der Körper sozusagen ein Bild. Eine Foto in Form eines Neurons. Erstes Mal in Lignano - neues Neuron. Erstes Mal in New York - neues Neuron (...). Manche Leute haben Landkarten daheim hängen und stecken Nadeln in Orte, an denen sie schon waren. Genau dieselbe Karte tragen wir in uns und ständig mit uns herum. Wenn man möchte, kann man sich das Gehirn als ein unfassbar großes Fotoalbum vorstellen. (...).

 

Der eine wie andere Ort kann eine magische Kraft ausstrahlen, die von unserem Körper bis zu einem gewissen Grad registriert wird. Es ist ohne weiteres möglich, dass wir die Qualität eines solchen Ortes über das Unterbewusstsein in uns speichern können. Ganz besondere Bedeutung kommt natürlich dem Ort zu, an dem wir die ersten Lebensjahre verbracht haben.

 

Das Erstaunliche ist: ohne die Place Cells hätten wir gar kein Gehirn. Ein Gehirn bildet sich erst mit gezielter Standortveränderung. Auch das wurde wissenschaftlich an der Seescheide erforscht, einem Lebewesen das halb Tier und halb Pflanze ist. Ganz offensichtlich ist es wirklich die Bewegung, die die Gehirnaktivität anregt und neue Neurone schafft.

Zusätzlich zu den Place Cells gibt es auch noch die Time Cells (Zeit Zellen) - sie ergänzen die Place Cells. Aber das ist wieder eine andere Geschichte und ebenfalls in diesem Buch nachzulesen.

 

Ist es nicht faszinierend, wie verhaftet wir mit unserer Umwelt und Umgebung sind? Wie uns das Reisen und die Bewegung prägen? Der Autor mahnt: Zerstören wir die Natur, zerstören wir auch dieses System der übergeordneten Place Cells, die uns von Natur aus begleiten. Wenn wir nur noch in einer Betonwüste leben, leben wir in einer uns völlig fremden Umgebung.

 

Der Ort an dem ich meine Babyjahre verbracht habe, ist übrigens auch so einer, mit dem ich mich tief verwurzelt fühle und wo mich ein ganz komisches und überwältigendes Gefühl packt, wenn ich dort durch die Gegend streife. Es ist der Bauernhof meiner Oma und ich bin davon überzeugt, dass diese Erfahrungen in dieser Zeit auch meine Liebe zu Landschaft und Natur geprägt haben - und meine liebsten Fotomotive deshalb auch Landschafts- und Naturmotive sind.

 

Schreibe mir gerne auch deine Erfahrung oder Meinung zum Thema unter albrandstetter@hotmail.com

 

* Buchquelle: "Es existiert - die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare" (Dr. Johannes Huber)
Es handelt sich bei diesem Artikel um keine bezahlte Werbung oder eine Art von Sponsoring.

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Kommentare: 1
  • #1

    Rimeier (Donnerstag, 20 Februar 2020 12:24)

    Der einzig perfekte Ort befindet sich in einem Traum, ein Ort von unvorstellbarer Perfektion und absoluter Schönheit, Ein Ort von dem ich leider nur sehr selten träume, dann aber tagelang von dem Moment zehre.