Pflanze platziert und – klick? Das Ergebnis von etwas sieht immer leicht aus. Die Arbeit, die dahintersteckt ist bei vielen Disziplinen und kreativen Tätigkeiten allerdings nicht sofort erkennbar. Ich nehme dich daher in diesem Beitrag mit hinter die Kulissen meines prämierten Langzeitfotoprojekts „fading nature“. Seit Winterende 2021 arbeite ich daran und lerne von Klick zu Klick immer noch dazu. Das Perfektionieren kommt beim Tun ganz von selbst, in dem ich unterschiedlichste Erfahrungen und Herausforderungen meistern muss.
An Herausforderungen wachsen
Herausforderung Nummer 1 bei der Abwicklung des Langzeitfotoprojekts: ich arbeite nur mit natürlichem Tageslicht und das ist mal heller, mal dunkler. Ich versuche daher, so oft es geht bei derselben Wetterstimmung zu fotografieren, was nicht immer gelingt. Der Vorteil ist, dass der weiße Hintergrund dann bei allen Bildern eher die gleiche Farbe hat als bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen – das sieht bei einer Serie einfach professioneller aus. Als Arbeitsplatz dient mir das Fensterbrett in meinem Heimbüro, das nach Nordwesten ausgerichtet ist. Und was kommt über die Pflanze? Die milchig-transparente Abdeckung ist eine Wein-Geschenktüte, die ich den Pflanzen überstülpe. Auch sie hat so ihre Tücken, weil sie an den Seiten einen Falz aufweist (für platzsparendes Aufbewahren!) und daher des Öfteren nach innen einknickt, was am seitlichen Rand des Fotos einen leicht grauen Schatten hinterlässt.
Herausforderung Nummer 2: die Farben. Nicht jede Blume oder Pflanze eignet sich gut fürs Ablichten unter der übergestülpten milchigen Haube, da geht ganz viel Farbinformation verloren. Weiße Blüten zum Beispiel kommen fast gar nicht zur Geltung, daher halte ich mich eher an Blumen und Pflanzen, die kräftige oder pastellfarbene Farben haben. Außerdem sieht das Motiv schöner aus, je größer die Blüte die Pflanze ist. Die Blumen finde ich entweder in unserem Garten, in der Umgebung oder ich lichte welche ab, die ich geschenkt bekommen habe. Teilweise verwerte ich die Pflanze auf mehrere Arten: zuerst kommt sie zum Bewundern in eine Vase, dann lichte ich sie in ihrer ganzen Gestalt ab, dann fotografiere ich sie für das Projekt und anschließend wird sie getrocknet, um mittels der alten fotografischen Technik Cyanotopie weiterzuleben.
Herausforderung Nummer 3 bei der Umsetzung: Die Pflanzen an sich. Sie biegen sich, sie fallen mit der Blüte in die falsche Richtung, sie sind nicht nah genug an der transparenten Haube oder zu nah dran. Das führt dann dazu, dass die Art nicht mehr erkennbar wird und das ist ja dennoch mein Bestreben – dass man sie trotz des milchigen Verblassens noch erahnen kann. Ich möchte sagen, dass dies sogar die größte aller Herausforderungen ist, weil ich mit dem passenden Arrangieren wirklich viel Zeit verbringe.
Ich versuche sie in einer Vase zu stabilisieren oder habe sie bereits mit Klebeband an die Tüte geklebt – funktioniert aber auch nicht immer. Etwas, das mir kürzlich an einem Blumensträußchen aufgefallen ist, ist das Stabilisieren mit Draht. Das könnte ich auch mal probieren.
Mit jedem Klick und je länger sich das Projekt hinzieht, desto tiefer tauche ich tiefer ein in die Möglichkeiten der Umsetzung.
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Schreibe mir gerne an: kontakt@alexandra-brandstetter.net
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Als leidenschaftliche Fotokünstlerin gestalte ich mit meinen Bildmotiven Freudenbringer, die das Leben bunter machen – wie z. B. Wandbilder, Büchlein, Billets, Notizblöcke und gebe meine Erfahrungswerte in Sachen Fotografie, Kunst und Kreativität aus über 20 Jahren weiter.
Ich bin ein Papierfan, liebe die Natur in allen Facetten und verbringe meine Zeit am Liebsten mit dem Ausprobieren neuer Rezepte, anregender Lektüre, im Garten oder mit kreativen oder lustigen Menschen. Meine Entdeckernatur verlangt danach, dass ich gerne neue Landstriche kennenlerne. Die müssen aber gar nicht weit weg sein.
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