In diesem Beitrag geht es um die neue App FOTO, die sich als Alternative zu Instagram sieht. Instagram startete ja ursprünglich mit einem großen Fokus auf Fotografien, wurde in den letzten Jahren aber immer mehr zu einer Plattform für alles andere und als Fotograf:in fühlt man sich dort mittlerweile wie ein Exot.
Mittlerweile geht es auf Instagram vermehrt um Formate wie Stories, Reels und Videos, viel Werbung und einen Algorithmus, den keiner mehr durchschaut. Es gehört - wie auch WhatsApp und Facebook - zum Meta-Konzern.
Dieser Beitrag ist für dich, wenn du dich für eine Alternative interessierst und mehr über die App erfahren möchtest. Du kannst dann abschätzen, ob die App für dich in Frage kommt. Ich schreibe unbeauftragt und unbezahlt und er spiegelt meine persönlichen Erfahrungswerte und meine Meinung wider.
Da sich die App im Aufbau befindet und ständig Neuerungen eingepflegt werden, werde ich den Text in regelmäßigen Abständen aktualisieren.
Darum geht's:
- Was ist Foto und wer betreibt es?
- Was brauchst du dafür und wie kommst du rein?
- Wie ist das Nutzererlebnis?
- Was ist in der Gratisversion möglich?
- Wie sehen Oberfläche und Funktionen aus?
- Wer tummelt sich da und was tut sich?
- Was hat mich bewogen, mich anzumelden?
- Fazit und Ausblick

Über die neue App
Was ist FOTO und wer betreibt es?
FOTO ist eine Foto-Sharing / Fotografie-Plattform, die sich bewusst gegen viele typische Merkmale sozialer Netzwerke richtet. Sie ist seit Anfang 2025 verfügbar und in verschiedenen Varianten nutzbar: kostenfrei, als Ambassador und als Ambassador Lifetime. Die Idee: Ein Algorithmus-freier, werbefreier Raum für Fotografie, ohne erzwungenes Zuschneiden von Bildern und mit einem chronologischen Feed.
Das Unternehmen nennt sich Foto, Inc. und sitzt laut App-Store-Eintrag in Tennessee, USA.
Die Entwickler arbeiten bewusst ohne Venture Capital. Die Finanzierung erfolgt über die Community, Unterstützer, Abonnements etc.
Ziel ist ein minimalistisches, werbefreies soziales Netzwerk, das sowohl Fotograf:innen als auch Menschen, die einfach Freude am Bilderbetrachten haben, anspricht. Der Fotos liegt auf Fotografie statt Videos, ohne algorithmisch kuratierte Feeds etc.
Die App positioniert sich klar als "Anti-Instagram".

Zugangsmöglichkeiten
Was brauchst du dafür und wie kommst du rein?
Wie alle gängigen Apps ist sie über den App-Store für Android und ios (Apple) kostenfrei erhältlich, aber – so mein Eindruck – über den Store (noch) etwas schwer zu finden.
Ich empfehle den Download mittels QR-Code-Scan daher direkt über die Webseite von FOTO übers Smartphone, denn bei der Suche im App-Store kommt man nicht gut weiter.
Wenn du Foto ins Suchfeld tippst, erscheinen etliche andere Apps, die auf irgendeine Weise alle etwas mit Fotografie zu tun haben. Falls du es doch probieren willst: Das Logo ist ein rotes abgerundetes Quadrat mit einem „F“ in weißer Schrift.
Die App ist über das Smartphone bedienbar, an einer Desktop-Version wird zurzeit gerade gearbeitet.
Sprachlich musst du dich auf Englisch einstellen, aber die App ist sehr einfach und intuitiv bedienbar.
Kostenlos und kostenpflichtig
Wie ist das Nutzererlebnis?
Die App befindet sich noch in der Betaphase, also der Entwicklerphase, und finanziert sich über sogenannte Ambassadors (Botschafter), die monatlich oder jährlich einen vordefinierten Betrag einzahlen. Wie bei einem Abo. Das ermöglicht dem Unternehmen, an der App weiterzuarbeiten und nicht auf Werbeeinnahmen angewiesen zu sein.
Ich habe mich im Jänner 2025 mit dem Profilnamen @serendipityshots angemeldet und mich für die jährlich zu bezahlende Gebühr von 50 US-Dollar entschieden, dieselbe Variante gibt es auch für 5 Dollar monatlich, wenn man nicht jährlich zahlen möchte. Dafür gibt es Zugriff auf alle aktuellen Pro Features, Frühzugang zu neuen Funktionen, Ambassador-Abzeichen. Bei der Ambassador-Lifetime-Variante sind 500 Dollar einmalig zu zahlen, und es gibt lebenslang unbegrenzten Zugriff auf alle Pro Features der App.
Auch eine Gratisversion ist zugänglich und die Entwickler versprechen, immer einen hochwertigen kostenlosen Zugang zu ermöglichen.
Entscheidet man sich für die App ist der Anmeldeprozess wie bei allen gängigen Plattformen, nur das in der Bezahlvariante ein Zahlungsvorgang zwischengeschaltet ist.

Überblick kostenlose Funktionen
Was ist in der Gratisversion möglich?
Chronologischer Feed
Beiträge werden in der Reihenfolge angezeigt, wie sie gepostet wurden – ohne algorithmisch bevorzugte Inhalte.
Keine Anzeigen, keine Videos
Es gibt keine Werbung und auch keine Video-Posts. Nur Fotos.
Posten von Fotos
Man kann Bilder hochladen und teilen.
Sichtbarkeit der Statistiken
Einige Zahlen wie Like- oder Follower:innenzahlen werden nicht öffentlich gezeigt, was den Fokus weg von Zahlen hin zu Inhalten lenken soll.
Suchfunktion mit Tags / Begriffen
Nutzer:innen können bestimmte Begriffe oder Tags nutzen, um Inhalte zu finden. Allerdings sind manche Suchfunktionen noch limitiert oder in Entwicklung.
Profil („Portfolio“) grundlegend nutzbar
Das Profil kann als Portfolio fungieren, um Bilder darzustellen.
Was die Gratisversion nicht (oder noch nicht) bietet
Damit du einschätzen kannst, ob man ein Abo braucht, hier ein paar Dinge, die nicht in der gratis Version enthalten sind:
- Einige Pro-Features (z. B. unbegrenzte Anzahl von Portfolios, besondere Zukunftsfunktionen) sind Abo-exklusiv.
- Früherer oder exklusiver Zugang zu neuen Funktionen (Early Access) gibt es in der Regel nur für zahlende Nutzer:innen.
- Ein Profil-Symbol als Ambassador gibt es erst mit Abo.



Profil, Feed, interaktion
Wie sehen Oberfläche und Funktionen aus?
Mit Stand Oktober 2025 hat sich schon viel verändert seit die App im Jänner an den Start ging. Es lassen sich Einzelbilder posten und mittlerweile auch Portfolios. Die mögliche Anzahl an hochladbaren Portfolios richtet sich nach dem gewählten Tarif.
Die Fotos werden in der Größe so dargestellt, wie sie gepostet wurden und nicht - wie bei Instagram - beschnitten. Es gibt keine Hashtags, sondern man kann aus einer sehr großen Anzahl
an Fotokategorien drei zum Bild passende auswählen. Bei Klick auf diese Kategorien gelangt man zu Fotograf:innen, die auch Bilder zu diesem Thema hochgeladen haben.
Der Feed selbst besteht derzeit aus zwei Spalten, aber die Nutzeroberfläche ändert sich auch immer wieder mal.
Es gibt einen Profilbereich, in dem man ein paar Sätze über sich schreiben und einen externen Link angeben kann (z. B. zur eigenen Webseite oder einem anderen Social-Media-Profil).
Im eigenen Feed werden die Fotos jener User angezeigt, denen man folgt und kann mittels Herzchenbutton oder Kommentar sein Wohlwollen bekunden. Natürlich lassen sich Personen auch melden oder
blockieren, aber ich empfinde die App bisher als sehr angenehm.
Zukunftsmusik sind u. a. ein Shopbereich und/oder Abobereich für Superfans, eine Cloudfunktion, die Möglichkeit Nachrichten zu senden und mehr.
Auch die Suchmöglichkeiten nach Personen bzw. Usern soll verbessert werden, denn derzeit findet man Personen, die man kennt, eher zufällig.
Eine zusätzliche Wahlmöglichkeit und typisch für den US-Markt: Du kannst einstellen, ob Bilder die Nacktheit abbilden (also z. B. Aktbilder), verdeckt oder offen im Feed angezeigt werden.
Was noch etwas hinkt, aber verbessert wurde:
Das Öffnen der App dauert mitunter etwas lange und manchmal ist der Feed schon hängengeblieben beim Scrollen. Daran erkennt man, dass die App noch in der Entwicklerphase ist.
Über Mails, Social-Media-Beiträge oder die FOTO-Webseite gehen aber laufend Meldungen raus, sobald wieder eine neue Funktion oder eine Verbesserung hinzugekommen ist. Auch Update-Möglichkeiten werden regelmäßig am Startscreen eingeblendet.


Community und Engagement
Wer tummelt sich da und was tut sich?
Als ich mich anmeldete und meine ersten Bilder hochlud, war ich überrascht, wie schnell ich Resonanz auf meine Bilder bekam und wie schnell meine Follower:innenzahl wuchs.
Auch der Umgangston ist wertschätzend, freundlich und wohlwollend.
Derzeit ist die App allerdings hauptsächlich englischsprachig geprägt. Es gibt zwar schon User aus den deutschsprachigen Ländern, aber sie sind noch rar. Ganz zu Beginn vernetzte ich mich im
Grunde nur mit US-Fotograf:innen, nun merke ich, dass die User:innen internationaler werden.
Die Entwickler betonen, dass die App nicht nur für professionelle oder ambitionierte Fotograf:innen gedacht ist, sondern einfach für Menschen, die gerne fotografieren und Fotos betrachten.
Mein Eindruck ist, dass diese Durchmischung derzeit gut gegeben ist, wobei mein persönliches Interesse schon bei Fotograf:innen liegt, von deren Bildsprache und Stil ich etwas lernen kann.
Wünschen würde ich mir noch eine Funktion, die das Speichern oder Kuratieren von Fremdfotos zulässt, sodass ich sie mir immer wieder ansehen kann. Und auch eine Story-Funktion (wie bei Instagram oder Facebook) fände ich ganz cool. Hier lernt man die Menschen, mit denen man sich vernetzt, noch etwas besser kennen. Es gibt oft Einblicke in den Alltag, Kreativitätsroutinen oder was sie sonst noch tun und lieben.
Mal schon anfangs wo mitmischen
Was hat mich bewogen, mich anzumelden?
Da mich Instagram zunehmend frustriert, habe ich im Web nach anderen Möglichkeiten gesucht, wo ich meine Fotos zeigen könnte. Ich notierte mit die Funde und fing an, Erfahrungsberichte und Bewertungen zu lesen. Da war aber erst einmal nichts dabei, was mich wirklich ansprach.
Mit der App FOTO sprang ich im Grunde ins kalte Wasser, denn es gab noch nicht viele Informationen darüber. Aber die Schilderung der Funktionen und der Ausblick auf weitere Funktionen wie Portfolios oder Shop machten mich neugierig. Mein Ansatz war der: da ich dazu neige, Trends immer hinterher zu hinken, wollte ich einfach mal ganz vom Beginn weg wo mit dabei sein. Ich bin meist viel zu abwartend, skeptisch und meine, nicht alles mitmachen zu müssen. Das ist nicht immer der beste Weg.
Mit der Anmeldung bei FOTO, und noch dazu in der Bezahlversion, gehe ich einfach mal den umgekehrten Weg. Mal schon anfangs wo dabei sein, wo noch kaum jemand ist. Und sehen was passiert.
Fazit und Ausblick
Wie geht es wohl weiter?
FOTO bietet eine spannende Alternative für Menschen, die genug von Algorithmen, Werbung und Social-Media-Druck haben.
Kritisch ist aber, ob sich die App finanziell trägt, genug Nutzer:innen gewinnt und technisch schnell genug weiterentwickelt wird, um langfristig eine echte Alternative zu bleiben.
Meine Gedanken dazu: Ich werde auch nächstes Jahr in der Abo-Version bleiben und sehen, wo die Reise hingeht. So hoch ist die Investition nicht, dass ich dem Betrag nachtrauern werde, sollte die App wieder vom Netz gehen oder sich auf dem Markt doch nicht durchsetzen. In der Zwischenzeit genieße ich einfach das völlig andere Nutzererlebnis als auf den marktgesteuerten Plattformen.
Auf welchen Plattformen präsentierst du deine Fotos? Hast du schon Erfahrungen mit FOTO?
Hinterlasse gerne einen Kommentar!
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