Was für ein Zufall! Seit kurzem macht mir das Schreiben wieder vermehrt Spaß und dann stieß ich zufällig auf das Angebot von Judith Peters von Sympatexter. Sie bot an, im Kreise von Gleichgesinnten einen Jahresrückblick für 2020 zu verfassen. Ich war sofort Feuer und Flamme! Gesagt, getan! Hier kommt also mein Rückblick auf dieses ganz spezielle, von einem Virus geprägte Jahr in mehreren großen Themen und Überschriften. So ein Jahresrückblick ist ein schönes Instrument, um sich selbst, und alles was über die Monate geschehen ist, zu reflektieren. Im ersten Teil dreht sich vieles um mein privates Leben und im zweiten Teil geht es verstärkt um mein kreatives Leben und Schaffen rund um Fotografie und Papeterie.
Du erfährst unter anderem was ich Neues gelernt habe, welche Projekte ich realisieren konnte, was eine Wiederbelebung erfuhr, wo es gehakt hat, wofür ich Zeit und Geld aufgewendet habe und was mir Kraft und Freude brachte. "Losgelassen und Neues reingelassen": Dieser Satz zieht sich wie ein roter Faden durch das Jahr und alles, was so passiert ist. Gewohntes, Geliebtes, Verfestigtes wurde losgelassen und schaffte Platz für neue Ideen, Herangehensweisen und Ansichten. Ein weiterer Satz, der mich begleitet hat, ist: "Es darf auch leicht gehen!". Kompliziertes, Überbordendes, Zeitfressendes habe ich heuer vielfach von meiner Agenda verbannt.
Foto: www.farbklexx.at
Wenn du magst, begleite mich durch:
Covid19 - die Spaßbremse
Corona - Es gibt auch Positives
Wiederbelebung - Altes neu entdeckt!
Ein Jahr mit Investitionen
Man muss der Seele etwas Gutes tun
Zusammen geht vieles leichter
Ein buntes, produktives Jahr
Mein Jahr in Zahlen
Mein Fazit für 2020
Was wartet 2021 auf mich?
Covid19, die Spaßbremse
Ich fange gleich einmal mit den weniger erfreulichen Dingen an: Der Virus bremste alles ein, nicht nur mich. Er zwang zum Loslassen in vielerlei Hinsicht. Wobei ich nicht behaupten kann, dass er nicht auch Positives mit sich brachte. Aber dazu gibt es ein eigenes Kapitel.
Daheimgeblieben und ausgetanzt
Als Kulturmensch hat es mir zuallererst einmal weh getan, dass das gesellschaftliche Leben ab Freitag, den 13. März 2020 so eingeschränkt wurde. Kein Theaterbesuch, kein Kinoabend und kein
Kulturveranstaltungsbesuch war mehr möglich - z. B. das jährlich stattfindende lateinamerikanische Konzert, das ich seit Jahren regelmäßig besuche und wo ich mich zwei Stunden lang tänzerisch
austobe. Dann gab es zusätzlich auch noch eine große Pause bei meinem laufenden Fitness-Tanzkurs "La Blast" in der Welser Tanzschule Santner. Die offenen Kursstunden wurden erst im Mai und Juni nachgeholt. Aufgrund der ungewissen Situation buchte im mich für den
Herbst erst gar nicht mehr ein. Das waren so kleine Ereignisse, die den Alltag immer ein bisschen bunter machten und plötzlich wegbrachen. Dass es zwischen Mai und Oktober wieder halbwegs gewesen
ist, dem gesellschaftlichen Leben nachzugehen, war zumindest ein kleiner Trost. Ich vermisse dennoch das unbeschwerte Treffen mit Freunden und Familie und das Herzen und Umarmen.
Das Tanzen ist - neben der Fotografie - eine weitere Leidenschaft von mir, am Liebsten zu südamerikanischen Rhythmen, da bin ich voll in meinem Element. Aber Corona hing uns das ganze Jahr über im Nacken.
Das Geld blieb in Spanien
Ein paar Frühlingstage am Meer? Es sollte die erste gemeinsame Reise meiner Mutter mit ihren vier Kindern werden. Meine Schwester hatte für uns Zimmer in einem schicken Hotel direkt am Strand auf Ibiza reserviert, der Flug war gebucht, die Anreise zum Flughafen gecheckt - viel Arbeit. Aber die Reise, gebucht für Ende April, konnte nicht angetreten werden. Für meine Schwester wurde der Stornierungsprozess - wie für viele heuer - zu einer kleinen Odyssee und artete nochmals in mühsamer Arbeit aus. Die Hälfte des investierten Geldbetrags konnte sie für jeden von uns zurückholen, auf dem bezahlten Betrag für das Hotel (es war keine Pauschalreise) blieben wir leider sitzen. Mit meiner Mutter bin ich heuer zumindest mal für einen Tag in die Traunseeregion bei uns in Oberösterreich gefahren und dort haben wir es uns gut gehen lassen.
Erstmals mit Mutter auf Reisen gehen?
Das musste leider storniert werden!
Ein Gartenprojekt, das auf Eis liegt
Mein Lebensgefährte und ich brauchen immer sehr lange, bis wir uns für Investitionen entscheiden und wägen viel ab. Anfang 2020 hatten wir uns schließlich geeinigt, ein Gartenhäuschen mit integrierter Sauna bauen zu lassen und freuten uns richtig darauf. Die teilweise Neugestaltung des Gartens war auch in Überlegung. Ja, denkste! Gekommen ist es im Februar noch zu einer Besprechung und groben Planung mit dem Polier, danach war Funkstille. Die Firmen waren geschlossen, Angebote wurden nicht geliefert und je länger wir wieder auf ein Lebenszeichen warteten, desto unschlüssiger wurden wir, ob wir das Gartenhaus mit Sauna wirklich realisieren sollen. Ich selbst hatte immer ein bisschen ein mulmiges Restgefühl mit dem Projekt, da unser Garten nicht gerade der geräumigste ist und ich skeptisch war, ob wir die Sauna wirklich so viel nutzen würden und uns die Optik des Gartens durch die Bebauung nicht zerstört würde. Nach aktuellem Stand wird es wohl nur eine kleiner, feiner Geräteschuppen werden, der Platz bietet für jenes, was jetzt in der Garage Platz wegnimmt. Und der Garten bleibt weiterhin eine kleine Wildnis.
Vielleicht ist es ganz gut so, dass der kleine Garten nicht überladen wird!
Keine Chance auf Öffentlichkeit
Heuer wollte ich im November das erste Mal am Adventmarkt in meiner Gemeinde mit einem eigenen Stand teilnehmen. Denn 2020 habe ich viele Papeterieprodukte konzipiert und drucken lassen, die ich den Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Anlass anbieten wollte. Auch zwei weitere Kreativmärkte in den Nachbargemeinden, mit dem ich geliebäugelt hatte, fanden coronabedingt nicht statt. Da ich das Ganze nur nebenbei und rein kreativ-künstlerisch betreibe, hat es mich glücklicherweise nicht so getroffen, wie jene, die von ihrer Kreativität leben müssen. Und: der nächste Adventmarkt kommt bestimmt!
Weiters offen ist ein Charity-Kalenderprojekt, das ich gemeinsam mit dem Verein "Freunde des Tiergartens Wels" umsetzen wollte. Der Tiergarten hätte 2020 sein 90-jähriges Bestehen gefeiert und auch dieses große Jubiläumsfest fiel Corona zum Opfer.
Das Tiergartenkalender-Projekt steht still und die kleinen Märkte konnten nicht stattfinden.
Corona: Es gibt auch Positives
Alles was auf den ersten Blick negativ erscheint, hat oft auch positive Seiten. Und so hat auch das Coronajahr 2020 zu Einsichten und Aktivitäten geführt, die durchaus zu begrüßen sind. Dieses Neue war anfangs ungewohnt, aber hat zu einem neuen Bewusstsein in vielen Dingen geführt.
Das Schöne und Gute liegt so nah
Im 1. Lockdown im Frühjahr sah das plötzlich so aus: Parkplätze von beliebten Ausflugszielen und Orten waren gesperrt, die wenigen Destinationen, die übrigblieben, heillos überrannt. Da wir sowieso lieber gerne antizyklisch agieren, blieben wir einfach in der eigenen Gegend und ich wurde zu einer Reise- und Ausflugsleiterin in die unmittelbare Umgebung. In diesem Jahr habe ich sogar begonnen ein Ausflugstagebuch zu schreiben und alle Ziele, Spaziergänge und Wanderungen in ein extra Büchlein notiert. Auch in der eigenen Gemeinde sind wir großzügig herumgewandert - oft bis zu vier Stunden am Stück. Und es bot sich dabei an, schöne Fotomotive festzuhalten. Rund 35 Mal ging's dieses Jahr für mehrere Stunden raus ins Grüne - zumeist im Umkreis von maximal einer halben Stunde Autofahrt. Kürzere Spaziergänge und Radfahrten nicht mit eingerechnet. Und ich habe es genossen, mal kurze Anreisezeiten zu haben und dann auch noch genügend Zeit daheim zu haben. Vormittags Ausflug, mittags Kochen, nachmittags noch Zeit für viele andere Dinge - so sah ein typischer Tag am Wochenende bei uns aus.
Raus ins Grüne und in die eigene nähere Umgebung war heuer noch öfter an der Tagesordnung als sonst. Hier auf den Bildern in der Gegend Almtal, Scharnstein, Kirchdorf.
Ein intensiver Frühling!
Die Terrassenliegen kamen heuer schon relativ früh zum Einsatz. Was war das für ein klasse Wetter im Frühling! Die Homeofficephase, die ich mit meinem Arbeitgeber von Mitte März bis Anfang Mai mitmachte, ließ sich stundenweise sogar nach draußen verlegen. Arbeiten mit Blick ins Grün - das hatte schon was! Rückblickend muss ich sagen, dass ich den Garten und den Frühling noch nie so intensiv erlebt habe wie heuer. Und auch das hat mich dazu inspiriert, eine neue Art von Tagebuch anzulegen: ein Gartentagebuch. Ich habe erstmals notiert, welche Blumen ich kaufte und welche Gemüsesesorten (samt botanischer Bezeichnung) und führte darüber Buch, wie sie sich entwickelten und gedeihten. Es war übrigens ein ganz gutes Gartenjahr! Nur die Auberginen wollten nicht so recht. Vielleicht lag's einfach an der Sorte, die werde ich also nicht mehr kaufen. Meinen Geburtstag Ende Mai konnte ich dann - dank der Lockerungen - im kleinen Familienkreis gemütlich feiern. Zwischendurch machte ich noch Fotos von unseren zwitschernden Freunden im Garten.
Leben und arbeiten mit Blick ins Grün und inmitten der Natur wirkt inspirierend und tut gut.
Angehäuftes neu beurteilen
Ich denke, aufgeräumt und entmistet, hat heuer wahrscheinlich jeder - so auch ich. Ich bin sowieso ein Fan des Ausmistens und Entrümpelns, aber das Coronajahr hat dazu geführt, dass ich es noch mehr als sonst betrieb. Viele Hobbys, Beschäftigungen und sonstigen freudebringenden Aktivitäten fielen weg, da blieb Zeit für die Sichtung der Dinge, für das Neusortieren, das Wegschmeißen, das Überdenken und Beurteilen von Angehäuftem. Bei mir dreht sich dabei immer viel um die Zettelwirtschaft. Papier wächst mir oft über den Kopf, weil ich so viel ausdrucke und für mich Wissenswerte aufhebe. Da muss ich mir dann von Zeit zu Zeit wieder eine neue Struktur bzw. Form der Organisation überlegen. Aber auch der Keller und das Heimbüro wurden prüfenden Augen unterzogen sowie digitaler Fotobestand strukturiert und einsortiert.
Das ist keine Unordnung - da liegen überall Ideen herum!
Wiederbelebung: Altes neu entdeckt!
Was eine Zeit mitbringt, in der man dazu gezwungen ist, sich vermehrt mit sich selbst oder der unmittelbaren Umwelt auseinanderzusetzen, ist: man entdeckt oft Altes, schon mal Dagewesenes, neu wieder. Auch das ist im Grunde eine positive Auswirkung dieses besonderen Jahres 2020.
Der Bauch mag's warm
Im Frühjahr habe ich es mir erneut zur Angewohnheit gemacht, warm zu frühstücken, nachdem ich es ein paar Jahre vernachlässigt hatte. Dieses Prinzip kommt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), das besagt, warmes Essen ist am Morgen für den Körper und seine Organe besser als kaltes. Parallel dazu las ich das Buch von Dr. Georg Weidinger zum zweiten Mal, das in meinem Bücherschrank steht: "Die Heilung der Mitte". Ich esse also morgens ein warmes, kurz gekochtes Müsli, danach erst dürfen herkömmliche Frühstücksprodukte in meinen Magen. Da bin ich also nicht so streng, wie es die TCM eigentlich vorschriebe. Ich fühl mich gut dabei und bin danach auch herrlich gesättigt. Suppen wären morgens auch möglich, aber damit konnte ich mich bisher nicht anfreunden.
Das Ritual des warmen Frühstückens übernahm ich auch mit ins Büro und habe lange überlegt, wie ich das anstelle: ein elektrischer Plattenkocher steht jetzt in der kleinen Teeküche - dank der Schwiegermutter, die mir das Ding vermacht hat. Und wenn es mal ganz schnell gehen muss, greife ich auf eine Müslisorte zurück, die man nur mit heißem Wasser aufgießt und quellen lässt.
Der Sinn von Gewohnheiten liegt darin, ohne Kraftaufwand in ihnen verweilen zu können.
Ihre Pflege ist daher ein Schritt zur Gelassenheit.
Wir sind alle Blätter an einem Baum
Eine Datei voller Namen und Orte, ein Durcheinander an Notizen, Zetteln und vergilbten Bildern, Mappen mit Drucken und Unterlagen! Das von dem Virus geprägte Jahr 2020 sorgte dafür, dass ich nach zirka zwölf Jahren wieder an ein altes Hobby anknüpfte: die Ahnenforschung. Etwas, mit dem ich ja irgendwie nie fertig werde, weil es immer wieder Punkte gibt, wo ich näher eintauchen, ein Detail herausfinden oder einen Zweig weiter verfolgen möchte. Über die Jahre hat sich außerdem in Sachen Ahnenforschung auch im Internet viel getan, man kann Einträge online nachlesen, in Datenbanken von Privatpersonen oder bestimmten Plattformen stöbern und sich in Facebook-Gruppen mit Gleichgesinnten vernetzen. Das Internet mir soweit geholfen, dass ich heuer mit zwei Forschungskollegen (einer aus Wels, einer aus Hamburg) engeren E-Mail-Austausch pflegte, weil wir gemeinsame Ahnen im Stammbaum haben. Dadurch konnten wir alle drei wertvolle Daten gewinnen.
Meine weitesten Äste reichen bis zirka ca. 1630 zurück. Und wie ich immer sage: ich bin eine mühlviertlerisch-hausruckviertlerisch-serbische Mischung.
Daneben habe ich noch alte Fotos gesichtet, Dokumente erneut gecheckt und fragwürdige Daten nochmals einer Prüfung unterzogen. Die Hauptäste in meinem Stammbaum bilden die Namen Dobretsberger, Jovanovic, Brandstetter und Pertmayr.
Etwas über die eigenen Vorfahren herauszufinden ist spannend und macht süchtig.
Wider den körperlichen und geistigen Stillstand
Während meines Fitness-Tanzkurses machte ich - bis auf leichte Wanderungen und Radausfahrten - übers Jahr kaum Sport. Aber nachdem es vorbei war mit Tanzen in der Tanzschule, hat sich das dieses Jahr geändert. Seit Herbst steige ich wieder regelmäßig auf unseren Crosstrainer und dabei kommt jetzt endlich mein Tablet zum Einsatz. Es lag davor fünf Jahre lang fast immer nur nutzlos herum. Aber nun sehe ich mir während des Trainings interessante Reiseberichte und Vorträge auf Youtube an (z. B. aus der Reihe "Gedanken tanken") - und das motiviert mich sehr, sportlich aktiv zu werden. Ich bewege mich und gleichzeitig entdecke und lerne ich auch noch was Neues. Durch Zufall habe ich kürzlich auf Youtube auch noch eine Trainerin entdeckt, die tolle Bewegungs- und Gymnastikvideos online stellt. Wenn ich also mal keine Lust auf den Crosstrainer habe, mache ich eben Training nach Anleitung auf der
Matte. Dazwischen gönne ich mir seit heuer hin und wieder eine wohltuende Massage oder APM(Akupunktur)-Massage bei der Nachbarin. Es ist sehr praktisch bei der einen Haustüre raus und gleich bei der nächsten wieder reinzugehen.
Damit ich nicht aufs Trainieren vergesse, notiere ich täglich auf meinem Wochenplaner das Wort Training.
Ein Jahr mit Investitionen
Investitionen haben nicht immer nur mit Geld zu tun, oft sind es auch Zeit und Energie, die man dafür aufwendet. Ein Merksatz, den ich für mich persönlich notieren kann: Nicht immer so lange zuwarten mit Entscheidungen, die die Lebens- und Arbeitsqualität verbessern.
Schreibend dem eigenen Leben genähert
Jedes Jahr aufs Neue bewundere ich das einen Zentimeter dicke Programm des Bildungshauses Schloss
Puchberg in Wels. Es bietet eine Vielfalt an Kursen,Vorträgen und Workshops zu den verschiedensten Themen und ich nahm mir schon oft vor, endlich wieder mal was dort zu machen.
Ein ganztägiger Schreibworkshop weckte zu Jahresbeginn mein Interesse mit dem Titel „Die besten Geschichten schreibt das Leben“ (ca. 90 Euro). Ich war die jüngste Teilnehmerin (!) und Vortragende
Claudia Riedler-Bittermann, Redakteurin der OÖ. Nachrichten und Biografieautorin, nahm uns Schreibwütige im Januar an der Hand und lieferte uns Methoden, Anregungen und Ideen,
um Erinnerungen aus unserem Leben zu verschriftlichen. Darunter die Übung, ein Ding aus der Tasche zu ziehen und darüber zu schreiben, was es mit mir selbst zu tun hat. Oder zu
überlegen: Was kennzeichnet für mich Familie? Oder ein Elfchen zum
Thema "Mein Garten" plus ausführlicheren Text. Den ganzen Tag handschriftlich zu schreiben war ganz schön anstrengend, aber auch lustvoll. Ich träume ja davon, irgendwann einmal ein Buch zu
schreiben, sollte also dran bleiben an dem Thema.
Den ganzen Tag mit Stift und Papier zu verbringen ist ganz schön fordernd.
Rein in die künstlerische Freiheit
Ich habe früher gerne das Gratis-Onlinetool "Picmonkey" genutzt, um Fotos zu bearbeiten und Collagen zu erstellen. Irgendwann wurde es aber leider kostenpflichtig, wie das so oft ist mit tollen Programmen, die sich weiterentwickeln und die Nutzung damit hinfällig. Als ich beim Durchsehen meiner Festplatten auf ein paar alte Picmonkey-Fotokreationen stieß, bekam ich wieder Lust auf das Programm. Es ließ sich online und ohne Zahlung zwar bedienen, aber es waren keine hochwertigen Downloads möglich. So probierte ich über Wochen erst einmal ein bisschen in niedriger Qualität herum, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob ich es mir leisten sollte. Das US-Produkt kostet 90 Euro pro Jahr. Einige Funktionen lassen sich dazu nutzen, Fotos einen etwas künstlerischen Anstrich zu verleihen – und das war es was mich am meisten reizte. So habe ich es mir schlussendlich doch zugelegt und unter dem Überbegriff „Vintage Love“ eine Bilderserie für die Ausstellung im Rahmen der „Tage der offenen Ateliers“ kreiert. Eins davon konnte ich verkaufen.
Die Startseite von Pickmonkey und einige meiner Bearbeitungsvarianten.
Zeit für Challenges aller Art
Schon mal bei einer Online-Challenge mitgemacht? Ich habe diese Art der Mini-Fortbildung 2020 für mich entdeckt und dafür viel Zeit aufgewendet. Die Teilnahme an sieben
verschiedenen Challenges verlieh meinem Jahr einen angenehmen Mehrwert. Was ist eine Challenge? Ein Experte in einer bestimmten Sache gibt sein Wissen über einige Tage online kostenlos
weiter in Form von Arbeitsblättern, Videos und/oder Aufgabenstellungen. Meist wird dazu auch eine eigene Facebook-Gruppe vom Veranstalter gegründet, in dem sich die Teilnehmer/-innen und die
Challenge-Leitung versammeln. Das Tolle daran ist, dass man viele Gleichgesinnte kennenlernt und sich wirklich was mitnehmen kann von den Inhalten, sofern man gut mitmacht. Manchmal ist das
zeitlich nämlich alles so dicht beieinander, dass man nicht jede Aufgabe innerhalb eines Tages schafft. Aber mit den Unterlagen und Videos kann man diese dann in seinem eigenen Tempo nachholen.
Meine Challenges 2020 (mir ist erst während des Schreibens bewusst geworden, dass es so viele waren):
- Technik-Challenge von Frank Katzer: Informationen zu Online-Gestaltungstools, Erstellung von Audiogrammen, Nutzung von Zoom etc.
- SmartPicture-Challenge 2020 von David Grigo: Fotografie-Hacks für die Smartphone-Fotografie
- Reichweiten-Challenge von Roberta Bergmann: Sichtbar werden als Kreativer/Kreative
- 5-Tage-Sichtbarkeit-Check von Stefanie Thielmann: Suchmaschinenoptimierung für die eigene Webseite
- Einzigartigkeit 2020 von Anne-Kerstin Busch: „Bring auf den Punkt wofür du stehst.“ In dieser Challenge konnte ich einen Slogan für meine Papeterie kreieren: "Freudenbringer, die das Leben bunter machen."
- Raketenchallenge von Katrin Hill: Mehr Sichtbarkeit und Reichweite in den sozialen Medien
- Jahresrückblog 2020 von Judith Peters - Sympatexter: einen Jahresrückblick für den eigenen Blog schreiben unter fachlicher Anleitung
Bei einer Challenge kommt meist täglich ein E-Mail mit Aufgaben und es gibt dazu
ergänzende Videos, Unterlagen und Informationen in der Facebook-Gruppe.
Haus, Technik und Freizeit
2020 standen auch einige unterschiedliche Investitionen an. Das Haus betreffend: Nach knapp 15 Jahren geht es sowieso los mit den ersten Reparaturen und Revitalisierungen und heuer steckten wir etwas Geld in die Reparatur der Heizung und in die Reinigung der Fassade.
Weiters lief mein sechs Jahre alter Laptop die letzten Jahre schon nicht mehr richtig rund, aber ich schob und schob, weil ich immer dachte, das Internet sei schuld an der Langsamkeit des Rechners oder andere Ursachen. Was habe ich vertane Zeit damit verbracht, nach den Ursachen zu forschen und dabei mussten nur eine schnellere Festplatte rein und Windows neu installiert werden. Ich schob das im Grunde deshalb so lange vor mich her, weil ich das Neuaufsetzen des Laptops so scheute. 2020 nahm ich das Projekt aber in Angriff und bin jetzt glücklich, wieder schnelle Prozesse genießen zu können.
Zwei Jahre redeten mein Partner und ich außerdem schon davon, uns ein neues Fahrrad zuzulegen. Beide Drahtesel waren bereits über 20 Jahre alt, mit veralteten Standards versehen und schon eine etwas klapprige Angelegenheit. Aber wie das oft so ist, wenn wir uns mal dazu durchringen, was Neues zu kaufen: Erst im dritten Geschäft hat es im Herbst geklappt, da die halbe Welt heuer Fahrräder kaufte und sich teilweise Lieferzeiten von mehreren Monaten ergaben. Im Zuge unseres Kurzurlaubs im Oktober haben wir die neuen Fahrrädern dann ausgiebig getestet und eingefahren - und uns über die Investition sehr gefreut.
Fast 15 Jahre sind ins Land gezogen, dass wir im Haus sind - da bleiben Reparaturen nicht aus! Der neue Drahtesel macht wieder mehr Lust auf Bewegung.
Man muss der Seele etwas Gutes tun
Aufenthalte in der Natur und Landschaft und gemeinsame Aktivitäten mit anderen Menschen sind Kraftspender und machen mein Jahr immer zu etwas Besonderem.
Eine Winterwoche im Süden Europas
Am Meer entlang schlendern, kulturelle Perlen entdecken, kulinarische Entdeckungen machen - so gut fing das Jahr 2020 mit unserer erstmaligen Reise nach Malta an. Mein Lebenspartner und ich flogen am Silvestertag hin und blieben für eine Woche dort. Das Wetter war überwiegend sonnig und von den Temperaturen und der Natur her wie bei uns im März. Ein Tag ließ es sogar zu, dass wir die wärmenden Strahlen im kurzärmeligen Shirt genießen konnten. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der wir uns noch nicht sicher waren, ob uns die Insel gefallen wird, hat sie uns sehr begeistert. Viele bezeichnen Malta als "Steinhaufen im Meer", das stimmt insofern, da die Insel nicht sehr groß und dicht bebaut ist, aber dazwischen gibt es auch viel Grün und schöne Küstenabschnitte. Diesmal verzichteten wir auf ein Leihauto und erkundeten Malta nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Fähren und Busse), sind aber auch viel zu Fuß unterwegs gewesen. Wir haben nicht alles gesehen, aber ich habe wunderbare Reisefotografien von der Insel mitgebracht - und schöne Erinnerungen.
Malta: Ein bisschen Sonne tanken im Winter und Landschaft und Kultur entdecken.
Ein Freundinnen-Fotoshooting
Jahrelang hatten meine ehemalige Arbeitskollegin und Freundin Doris und ich schon davon gesprochen, uns mal gegenseitig mit der Kamera abzulichten. Wir wollten ein paar neue Bilder für unsere Webprofile. Doris fotografiert ebenfalls leidenschaftlich gern und hat diese Leidenschaft auch zu ihrem Beruf gemacht. Mit ihrem Unternehmen Farbklexx holt sie am Liebsten Familien, Kinder und Pärchen vor die Linse und hält auch Taufen und Hochzeiten fest. Im Frühling war es dann soweit! Gleich nach dem ersten Lockdown trafen wir uns auf dem Land, um uns gegenseitig zu fotografieren. Ob der Zeitpunkt der richtige war, daran zweifelte ich noch ein wenig, denn ich hatte noch immer meine "Corona-Frisur" und wenn man abgelichtet wird, will man sich ja rundum wohlfühlen. Aber dann dachte ich: "Was soll's! Sonst wird es ja wieder ewig nix!". Ich hab mich früher sehr wohlgefühlt vor der Kamera und beim Posen, aber seit ich älter werde finde ich mich nicht mehr besonders fotogen. Vielleicht legt sich das ja wieder mal! Doris hingegen fand ich hinreißend natürlich und hübsch auf den Motiven und wir hatten Spaß und haben viel gelacht. Vielleicht müssen wir das Ganze einfach regelmäßig einmal pro Jahr machen und dann kommt eine gewisse Routine und Sicherheit rein. Einen Versuch ist es wert.
Posen und Blödeln in Abwechslung - auf jeden Fall hatten wir Spaß beim Freundinnen-Fotoshooting.
Igel, Kater, Vogelschar!
Im Gebüsch raschelts und zwitscherts, eine weiße Katze schleicht um die Ecke und der Igel schmatzt genüsslich. Das Jahr 2020 haben wir ganz intensiv mit den Tieren erlebt, die sich in unserem Garten tummeln und scheinbar auch wohlfühlen. Kein Wunder, es werden ja alle versorgt und gehätschelt!
Die Vogelschar (überwiegend Sperlinge) liebt die ganzjährige Futterstelle; der 14-jährige Nachbarkater Petzi schätzt die Ruhe, die aufgewärmten Terrassenplatten und das gschmackige Nassfutter und die Igel finden in unserem naturnahen Garten Unterschlupf und ebenfalls eine Futterstelle, die jeden Abend befüllt wird. Wir selbst haben kein Haustier und daher genossen wir den tierischen Besuch, der heuer besonders ausgeprägt war. Kater Petzi ist uns richtig ans Herz gewachsen. Traute er sich anfangs nicht ins Haus, besucht er uns mittlerweile jetzt auch da, macht ein Nickerchen oder lässt sich den Kopf kraulen. Die Igel kommen zur Nachtjause sogar dann, wenn wir noch auf den Gartenmöbeln sitzen und der Teller direkt bei unseren Füßen steht. Und tagsüber wurden junge Amseln und Sperlinge mit Regenwürmern und Insekten aus dem Garten gefüttert. Dieses Schauspiel zu beobachten war oft besser als jeder andere Zeitvertreib.
"Iggy, Petzi und die Tschirpendales" können wir uns nicht mehr wegdenken aus dem Garten.
Ein Mutter-Tochter-Tag am Traunsee
Dass es so viele an die oberösterreichischen Seen zieht, ist verständlich. Jeder für sich ist einfach ein wunderschönes Naturjuwel und eine Wohltat für Augen und Seele. So entschloss ich mich dazu, meine Mutter heuer einmal für einen Tag lang in die Traunseegegend zu "entführen". Ich plante - anstellte des verpatzten Ibiza-Urlaubs - zumindest einen "Mutter-Tochter-Tag" ein, an dem wir es uns gut gehen lassen wollten. Dabei hielt ich mich an den Wetterbericht, nahm dann spontan Urlaub und düste mit Mama an einem herrlichen Septembertag zuerst nach Traunkirchen, wo wir ein verspätetes kleines Frühstück zu uns nahmen. Nach einem Rundgang in dem malerischen Ort am See ging's auf einen Abstecher zur historischen Spitz-Villa in Altmünster und dann weiter auf den Gmundnerberg mit fantastischer Aussicht über den See und die Region. Wir stärkten uns mit einem Mittagessen im ansässigen Gasthof und schlenderten noch ein wenig die Straße entlang. Mittlerweile war die Temperatur bereits auf 28 Grad angestiegen. Den Abschluss des Tages verbrachten wir dann auf der Esplanade in Gmunden mit einem Eiskaffee - wieder mit Blick auf den See und das Schloss Ort. Dieser Tag war kein richtiger Ersatz für einen gemeinsamen Urlaub, aber dennoch wunderschön und einfach umzusetzen.
Wer braucht schon Ibiza, wenn es doch auch in Österreich so wunderbar und herrlich ist?
Kurzurlaub statt Zweiwochenreise
Frühling oder Herbst sind unsere liebsten Reisezeiten, am liebsten für 10-14 Tage. Nur heuer hatten wir wirklich keine Lust auf langandauernde Reisen oder darauf, das eigene Land zu verlassen. Anfang Oktober quartierten wir uns also in einem schicken Appartementhaus namens Landhaus Luka in Mörbisch am Neusiedler See ein und genossen dort drei Nächte Aufenthalt. Bei Kurzurlauben greifen wir normalerweise auf Hotels mit Frühstück zurück, aber da der Virus immer noch präsent war, entschieden wir uns für die Nächtigung im Appartement. So kamen wir kaum mit anderen Gästen in Kontakt. Im Zuge der Anreise besuchten wir erstmals Eisenstadt. Die überschaubare Hauptstadt hat uns mit dem Schloss Esterhazy, dem weitläufigen Park und dem gemütlichen Stadtkern sehr gut gefallen.
Die Ostseite des Neusiedler Sees fanden wir ebenfalls schön, denn sie ist ein bisschen grüner und von Weinhügeln durchzogen. Einen Tag lang radelten wir ausgiebig mit unseren neuen Drahteseln durch die Region, das ich in dieser Dimension eigentlich gar nicht gewöhnt bin. Es waren gleich mal zwischen 50 und 60 Kilometer und einige Steigungen brachten mich zum Schwitzen und Schieben. Wir genossen gutes Essen, z. B. Slowfood und Wein in der Kellergasse in Purbach bei "Die Sandhofer", das milde, gute Wetter, zünftige Heurigenjause und hübsche Ortschaften.
Ein bisschen Auszeit in der Natur des Burgenlands.
Zusammen geht vieles leichter
Wenn man Kräfte bündelt und Kooperationen eingeht, multiplizieren sich Chancen und Erfolge für alle Beteiligten. 2020 konnte ich die Vorstellung loslassen, immer alles alleine zu machen und zu schaffen und es haben sich einige Möglichkeiten dazu ergeben.
Bilder für ein Buchprojekt
Zu Jahresbeginn erhielt ich einen Anruf zu einem Projekt, das derzeit in meiner Gemeinde abgewickelt wird. Dort arbeitet ein kleines Team an einer aktuellen Gemeindechronik in Buchform. Man trat an mich heran, ob ich bereit wäre, Bildmaterial für diese Chronik zur Verfügung zu stellen. Wie auch drei bis vier weitere Fotograf/-innen aus dem Ort, habe ich zugesagt. Der Virus hat dieses Projekt zwar ein bisschen in Zeitverzug gebracht, aber meine dafür ausgewählten Bilder stehen bereits auf dem Onlineserver zum Download bereit. Es ist toll, dass ich - neben den Projekten, die ich 2020 selbst im Zusammenhang mit der Gemeinde - abgewickelt habe, auch hier nochmals zum Zug komme und ich einen Beitrag zum Gelingen und der Optik des Buches leisten kann.
Motive von meinen fotografischen Streifzügen durch Gunskirchen.
Flowerpower im eigenen Ort
Eine weitere Kooperation hat sich im Frühsommer mit einem Laden in meiner Gemeinde ergeben - und zwar mit dem Blumenfachgeschäft Wildblüte. Die Besitzerin eröffnete im Frühjahr dieses Jahres an jenem Standort, an dem schon zuvor ein Blumenfachgeschäft war. Ich kontaktierte sie und wir trafen uns im Laden, um mein Angebot zu besprechen. Sie erklärte sich unter anderem bereit, zwei meiner Bilder auszustellen bzw. zum Kauf anzubieten. Es sind florale Motive, die gut in ein Blumengeschäft passen, in schwerer Qualität auf Holz gedruckt. Auch wenn sie noch nicht verkauft wurden, so freue ich mich dennoch darüber, dass ich die Möglichkeit bekam, die Exponate dort zu präsentieren.
Mal ein anderes Material! Fotomotive auf Holz gedruckt, wo die Maserung noch etwas durchkommt.
Eine künstlerische Paarung
In Künstlerkollegin Angela M. Hopf - sie ist Enkaustikmalerin und Dichterin - habe ich jemanden gefunden, der mir selbst sehr ähnlich ist. Wenn wir zusammenkommen dann sprühen der Austausch und die Kreativität. Und als ich einmal einen ihrer Aphorismen grafisch mit einem meiner Bildmotive kombinierte und ihr per Mail übermittelte, war sie begeistert von der Wirkung von Bild und Text. So entstand die Idee, dass wir doch gemeinsam einmal etwas realisieren könnten. Ganz klar schien das anfangs jedoch nicht. Es stellten sich Fragen wie: Was machen wir? Welche Kosten sind wir bereit dafür aufzuwenden? Was ist relativ unkompliziert? Wo gibt es Ressourcen, auf die wir zurückgreifen können? An einem lauen Sommerabend bei mir auf der Terrasse machten wir die Sache dann dingfest.
Entstanden ist die Idee für eine 5-teilige Serie an großen, quadratischen Notizblöcken, die wir "Seelenlandschaften" nennen wollten. Die Umsetzung sah so aus, dass wir eine Auswahl aus Angela's Texten trafen und ich dann versuchte, passende Bildmotive dazu zu kombinieren. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, übernahm ich den grafischen Satz der Deckblätter und übermittelte die Werke an meinen Verlag im Salzkammergut. Die Blöcke sind ein ideales Mitbringsel oder kleines Geschenk und kommen gut an, was uns beide sehr freut. Wir verschenken sie auch selbst sehr gerne.
Papier kommt nicht aus der Mode! Ein Projekt, das uns wirklich Freude bereitet hat. Mittig: Angela Hopf, Dichterin aus Wels.
Biotop der Kreativität
Alle kleinen Marktanbieter und Ausstellungsveranstalter, die heuer ursprünglich etwas machen wollten, teilten nach und nach ihre Absagen mit. Zumindest eine Möglichkeit blieb im Herbst, um etwas sichtbar zu werden: die "Tage der offenen Ateliers". Als Mitglied des Vereins "Palette Kunstforum Oberösterreich" habe ich hier das Glück, dass der Verein die Stadtgalerie Marchtrenk verwaltet und dieser dort auch selbst Veranstaltungen abhalten darf. Zu den "Tagen der offenen Ateliers" im Oktober war also die Galerie an einem Wochenende geöffnet und es beteiligten sich einige Künstlerkolleg/-innen, um ihre Werke auszustellen oder live an ihren Werken zu arbeiten. Auch ich war mit vier Fotografien und meinem kleinen Papeteriesortiment vertreten. Ich genieße dann immer diese spezielle Atmosphäre aus Inspiration, Kontakt mit Kunstinteressierten und Austausch mit Gleichgesinnten.
Zeichnung, Malerei, Schmuck, Fotografie, Ton- und Keramikkunst uvm. gab es in der Stadt Marchtrenk zu bestaunen - ich stellte meine neue "Vintage Love"-Fotolinie aus.
Zeit für Herzensprojekte
Schon die letzten Jahre liebäugelte ich damit, einige Projekte rund um meine Heimatgemeinde zu verwirklichen. Über die Jahre hatte sich ein großes Bildarchiv angesammelt und es lag auf der Hand, dass ich einmal etwas mit den Motiven machten wollte. Dass die Realisierung genau in diesem speziellen Jahr passierte, ist ein echter Glücksfall.
Das Jahr 2020 war ein Jubiläumsjahr für Gunskirchen: vor 1200 Jahren fand die erste urkundliche Erwähnung statt. Dies gab den Ausschlag, mehr an die Öffentlichkeit zu gehen und meine Ideen zu präsentieren.
Ich schrieb also bereits im Herbst 2019 ein E-Mail an die Vizebürgermeisterin und Kulturreferentin und wurde einige Male zu Treffen eingeladen. Dort hatte ich mein Konzept mit dabei und konnte Interesse wecken. Mit der Marktgemeinde als Auftraggeber wurde das Fotobüchlein "Durch die Jahreszeiten in Gunskirchen" realisiert - 56 Seiten vollgepackt mit meinen Fotomotiven aus knapp 15 Jahren, in denen ich im Gebiet fotografisch unterwegs war. Es war ein schon ein unglaublich schönes Gefühl, nur den Prototypen in den Händen zu halten - von einem Projekt, an dem ich so lange Zeit intensiv gearbeitet hatte.
Begleitet habe ich das Ganze noch mit der Entwicklung von drei Postkartenmotiven und einem Gunskirchenkalender für 2021 sowie der Eröffnung einer Facebookseite "Gunskirchen in Bildern", der Anpassung meiner Webseite und PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Den Kalender nahmen die Bürger/-innen gut an und ein bis zwei Postkarten gab es als kleines Dankeschön kostenlos dazu. Wie es mir in diesem kreativen Prozess ergangen ist, welche Hürden es gab und wie ich mich fühlte, das habe ich in einem eigenen Blogartikel ausführlich niedergeschrieben.
Ansichten meiner Gemeinde, farbenfroh auf Papier gebracht!
Ein buntes, produktives Jahr
Neben der Konzeption und Herstellung der diesjährigen Printprodukte, ist mein Ideenkarussell natürlich nicht stillgestanden. Irgendetwas hecke ich in meiner Freizeit immer aus, wenn ich mit einer Tasse Tee oder Kaffee in meiner Denkerecke sitze.
Etwas Lebenslust gefällig?
Im Frühjahr habe ich meinen Newsletter wieder neu belebt bzw. neu ins Leben gerufen. Er kommt drei- bis viermal pro Jahr ins Postfach meiner Abonnenten und steht unter dem Motto
"Lebenslust". Ich gebe darin Tipps, die Lust auf mehr machen - zu Themen wie Fotografie, Reisen, Kultur und Kreativität - und berichte über Neuigkeiten aus meinem Kreativschaffen. Alles
Themen, die mir natürlich selbst sehr am Herzen liegen und mit denen ich mich regelmäßig befasse. Ich habe mich allerdings dazu entschieden, keinen klassischen Newsletteranbieter dafür zu nutzen.
Warum? Ein Motto meines diesjährigen Jahres war: "Es darf auch leicht gehen!". So erfolgt nur die Newsletteranmeldung
über einen Anbieter (wegen der Rechtskonformität), aber den Versand wickle ich über meine eigene Mailbox ab und gestalte den Newsletter wie eine kleine Webseite mit einem Onlinetool. Es gibt
einige Nachteile, es so zu handhaben, aber hier geht für mich die Einfachheit vor und ich bin in der Gestaltung nicht so eingeschränkt. Sollte das Ganze einmal andere Dimensionen annehmen, kann
ich mich immer noch für etwas anderes entscheiden.
Derzeit habe ich nur eine kleine, feine Schar an Abonnenten aber es macht Spaß exklusiv für sie zu publizieren.
Unter anderem gebe ich in meinem Lebenslust-Newsletter auch selbsterprobte Unterkunftstipps.
Ein frecher Umbau
Ich fotografiere und auf meiner Webseite gibt es kaum Bilder zu sehen. Ganz schön schnittig, oder?
2020 habe ich - bis auf die Startseite - alle klassischen Portfolioseiten von der Seite verbannt. Im Mittelpunkt soll das stehen, was ich Interessent/-innen und Kooperationspartner/-innen mit meiner kreativen Arbeit bieten kann. Und dahingehend habe ich die ganze Webseite im Laufe des Jahres umgebaut. Menschen brauchen keine Fotos, sie brauchen Lösungen und Mehrwert. Es gab dahingehend Änderungen auf der Startseite und ich habe neue Seiten hinzugefügt: eine "Starte hier"-Seite und eine F.A.Q.-Seite (häufig gestellte Fragen). Weiters hat sich unter dem Menüpunkt "Mein Angebot" einiges getan, es gibt eine neue Kategorie unter "Stories", nämlich "News", und eine neue Seite namens "Service". Im Grunde ist im Zuge der Neugestaltung fast kein HTML-Code auf dem anderen geblieben. Forciert habe ich dieses Jahr auch das Einholen von Referenzen und diese platziert. Inspiriert haben mich zu vielen dieser Maßnahmen Beiträge von Monika Birkner und Martina Mettner. Und: ich entschloss mich dazu, die Anrede auf der Webseite auf "Du" umzuändern. Als kreative Frohnatur tue ich mir so einfach leichter, meine Inhalte und mein Angebot besser und unkomplizierter zu kommunizieren.
2020 erhielt meine Webseite ein verändertes Bild und kommt fast ganz ohne Fotoportfolio aus.
Mehr Selbstbewusstsein bitte!
Mein fotokünstlerischer Werdegang war eine einzige langwierige Entwicklung. Man schreitet voran - und mit dieser Entwicklung der Stil, die Beweggründe, die Positionierung, die Inhalte und das eigene Bild von sich selbst. Das ist auch völlig normal, wie ich erst letztens wieder in einem Blog gelesen habe. So ging es mir auch mit meiner Facebook-Seite, die am 17. Jänner 2014 online ging. Erst kürzlich habe ich sie zum vierten Mal umbenannt (!) und sie heißt nun: Alexandra M. Brandstetter - Outdoorfotografie & Papeterie. Das "M." steht übrigens für Maria (meine Taufpatin). Bis dahin hat es also sechs Jahre gedauert und ich habe mich ständig hinter Synonymen versteckt, in denen mein Name gar nicht vorkam. Angefangen habe ich aus reiner Jux und Tollerei mit "Serendipity shots" (eigentlich unmöglich ...aaaah!), dann ging's weiter mit "Punkt & Pixel - Foto- und Reisesalon", dann kam "Punkt & Pixel - Fotografie & Papeterie" und jetzt bin ich also bei der oben genannten angelangt. Während meine Webseite von Anfang an unter meinem Namen lief, war ich auf Facebook ein U-Boot. Das passte nie wirklich zusammen. Jetzt ist alles stimmiger, aber ob der Prozess schon abgeschlossen ist? Wer weiß. Das neue Selbstbewusstsein habe ich auch noch auf andere Weise umgesetzt: ich habe mich heuer erstmals vor die Handykamera getraut und ein paar Videobotschaften gedreht.
Vier Seitennamenänderungen brauchte es auf Facebook, bis ich mich endlich traute, meine Fotos mit meinem Namen in Verbindung zu bringen.
Was Nützliches für mich und andere
Ich liebe es mir Notizen zu machen und alles aufzuschreiben. Ohne meinen Timer und meinen Wochenplaner wäre ich restlos aufgeschmissen und würde in einem Jahr nur halb so viel auf die Reihe kriegen. Letzterer hat einen fixen Platz an jener Stelle, wo ich mich im Haus am Meisten aufhalte: in der Nähe der Sitzecke im Essbereich. Griffbereit. Ich nutze schon seit einigen Jahren eine bestimmte Struktur, die mir bei den Notizen und der Planung entgegenkommt, habe diesen Block aber immer gekauft. Und heuer dachte ich: Warum nicht selbst so etwas Ähnliches gestalten? Am Besten sogar in Kombination mit meinen Fotos? So machte ich mich im Spätherbst an die Arbeit und designte einen eigenen Wochenplaner und stellte ihn auch zum Download auf die Webseite.
Er hat eine ganz normale Struktur, das heißt Platz für jeden einzelnen Wochentag und ein großes Feld für das Wochenende. Aber es kommt nicht unbedingt auf eine komplizierte Struktur an, die Abläufe und Aufgaben erleichtern, sondern darauf, wie und wofür man sie nutzt. So habe ich zugleich noch eine drei Seiten lange Anleitung mit Tipps für die Anwendung geschrieben. Selbst erprobt bzw. aus meiner eigenen Anwendungspraxis. Einmal elektronisch abgespeichert, können der Planer oder einzelne Blätter daraus immer wieder gedruckt werden. Die einzige Voraussetzung ist also, ihn drucken zu lassen oder selbst zu drucken. Mit 10 bis 15 Minuten Zeitaufwand pro Woche kommt man so ganz einfach zu einem freieren Kopf und einem geregelteren Leben.
Das Problem, wenn man einfach so in den Tag lebt: man vergisst so vieles und das kommt einem erst zufällig wieder irgendwann mal in den Sinn. Notizen beugen dem vor.
Mein Jahr 2020 in Zahlen
Ich bin ja im Grunde ein Buchstabenmensch und nicht so sehr ein Zahlenmensch, aber sich sein eigenes Jahr in ein paar Zahlen zu verdeutlichen, ist schon spannend. Vor allem verfüge ich dann über Vergleichszahlen für nächstes Jahr! Hurra!
Follower auf Facebook: 1013
Follower auf Instagram: 500
Follower auf Pinterest: 957
Teilnahme auf Märkten/bei Ausstellungen: 1
Neue Seiten auf der Webseite: 9
Gepostete Bilder auf Instagram 2020: 102
Gepostete Bilder auf Facebook 2020: 219
Projekte mit Kooperationspartnern: 3
Projektpartnertreffen: 7
Ausgaben für die FB-Seite "Gunskirchen in Bildern": 25-30 Euro
Ausflüge zum Wandern und Spazieren: 33
Ausgestellte Bilder: 6
Verfasste Blogartikel: 5
Verschickte Lebenslust-Newsletter: 3
Versandte Postkarten via Postcrossing: 28
Stand: 15. Dezember 2020
Mein Fazit für 2020
Das vergangene Jahr hat das gewohnte Leben ganz schön durcheinandergerüttelt: Es galt, Dinge und Vorstellungen loszulassen, aber im Gegenzug auch Neues reinzulassen. Neue Gewohnheiten, neue Denkweisen, neue Anwendungstechniken, neue Herangehensweisen, neues Selbstbewusstsein. Diese Mischung hat mein Coronajahr - trotz einiger Widrigkeiten - dennoch zu einem guten Jahr gemacht, in dem vieles passiert ist. Sogar Dinge, die noch lange nachhallen werden wie das Gunskirchen-Fotobüchlein "Durch die Jahreszeiten in Gunskirchen". Ein bestimmter Satz hat mich ebenfalls gut durch dieses Jahr getragen: "Es darf auch leicht gehen." Im Hinblick auf kreative Projekte war ich oft viel zu verkrampft und wollte unbedingt, das sie gelingen oder mir ging so einiges einfach immer viel zu langsam. Als ich mir sagte: "Wenn es was wird, ist es recht und wenn nicht, auch", ging vieles auf einmal leichter und klappte auch. 2020 war in kreativ-künstlerischer Hinsicht ein sehr erfolgreiches Jahr und von daher eine echte Überraschung!
Mein Antrieb: Als "Botschafterin für die menschliche Sehnsucht nach Schönem" durch die Welt zu gehen.
Diese neu gewonnene Leichtigkeit nahm ich auch in andere Bereiche mit:
- wir müssen am Wochenende nicht in die überlaufenen Orte fahren, es gibt so viele Ziele, die auch wunderschön und in unmittelbarer Nähe sind - dabei lässt sich viel Neues entdecken
- ich brauche so wenig um zufrieden zu sein: Luft und Grün, ein gemütliches Heim, Interessen die mich mit Sinn erfüllen, gute Lebensmittel und intakte soziale Beziehungen, Gesundheit
- ich muss keinen perfekt technischen Newsletter rausbringen, es reicht in der Form wie ich es zurzeit praktiziere
- das viele Handydisplaygucken lässt sich umgehen, in dem ich Instagram-Beiträge nun hauptsächlich über den PC poste (da habe ich 2020 eine Möglichkeit gefunden, wie das funktioniert)
- meinen diesjährigen Papeterietisch bei den "Tagen der offenen Ateliers" gestaltete ich nur mit halb so viel Engagement wie die Jahre zuvor und war aber nicht weniger erfolgreich
- meine Webseite muss nicht strotzen vor so vielen Fotos wie möglich, es genügen einige wenige
- ich muss meine Fotos nicht kompliziert bearbeiten, es reicht auch mit einfachen Tools und Mitteln
- ich muss im Rahmen von Online-Challenges nicht alles perfekt mitmachen, sondern es reicht in meinem Tempo und wie es mir gerade Spaß macht
- ich poste Beiträge nicht mehr zu jenen Zeiten, in denen die meisten online sind (überwiegend morgens oder abends), sondern dann, wenn ich gerade Zeit habe oder vor dem PC sitze.
Was wartet 2021 auf mich?
Mit Fotos durch das Jahr: Ich möchte nächstes Jahr nochmals einen Gunskirchen-Kalender für 2022 machen, aber mit hochformatigen Bildern und werde versuchen, meine Follower auf der dazugehörigen Facebookseite mit einzubeziehen bei der Gestaltung. Auch der Tierkalender ist noch nicht abgeschrieben!
Bloggen: Da mir das Schreiben immer Spaß gemacht hat, möchte ich wieder vermehrt daran anknüpfen und zumindest mehr Beiträge schreiben als ich es im letzten Jahr gemacht habe.
Neues Freebie: Ich hab noch so einige Ideen für ein kostenloses Goodie im Hinterkopf und werde 2021 bestimmt irgendetwas daraus machen. Vielleicht einen Unterkunftsführer mit Hotel- und Appartementtipps für Europa oder etwas Ähnliches. Trage dich hier ein, damit du verständigt wirst, sobald es verfügbar ist. Das aktuelle Freebie findest du hier.
Notizblöcke "Seelenlandschaften": Es gibt bereits eine Liste, auf der ich notiert habe, wem und wie ich die Blöcke anbieten könnte. Vielleicht wird ja eine Kooperation daraus.
Urlaubsträume: Ich freue mich darauf, 2021 hoffentlich wieder einen längere Reise zu normalen Bedingungen antreten zu können - es muss auch gar nicht weit weg sein, aber einfach wieder 10-14 Tage.
Klick!: Ich liebäugle damit, eine neue Kamera zu kaufen. Meine aktuelle ist jetzt bald acht Jahre alt und in diesem Zeitraum tut sich technisch so viel, sodass es 2021 spruchreif werden könnte, dass sie durch ein neueres Modell ersetzt wird.
Mein Motto für 2021:
Chancen schaffen und nutzen!
Wie meine ich das? Was kreative Projekte und kreatives Tun anbelangt, bin ich der Überzeugung: Von nix kommt nix! Ich muss schon selbst aktiv werden, mir etwas überlegen und auf andere zugehen. Das alles aber so unverkrampft wie möglich! Denn ich möchte auch meinem Leitsatz für mehr Unbeschwertheit und Leichtigkeit treu bleiben: Wenn es was wird, ist es recht - wenn nicht, auch kein Beinbruch. Ich werde also nichts erzwingen, sondern locker meiner Kreativität frönen. Möglichkeiten fallen nicht vom Himmel, aber sollte etwas Ungeplantes, Spontanes daherkommen, das mich reizt, greife ich einfach zu.
Zum Abschluss noch ein wichtiger Hinweis.
Alle hier (mit oder ohne Link) erwähnten Organisationen oder Unternehmen
wurden unentgeltlich genannt.
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Dann schreibe mir gerne eine E-Mail: kontakt@alexandra-brandstetter.net
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Willi Brandstetter (Montag, 21 Dezember 2020 18:48)
Supertoll Deine Kreativität und Dein TUN -Klasse gemacht, mit Sinn, Phantasie und Einsatz! GRATULIERE ..!! Dein Papa
Brigitte Brandstetter (Montag, 21 Dezember 2020 21:35)
Ich bin sowas von stolz, eine so kreative Tochter zu haben.�Diese Liebe mit und auf Papier zu arbeiten hat sich schon in deiner Kindheit abgezeichnet.��Für das Jahr 2021 wünsche ich dir viel Erfolg. Möge dir alles was du dir vornimmst, auch gelingen!❤❤❤ Deine Mama!�❤
Martina Wimeder (Donnerstag, 28 Januar 2021 21:41)
Von vielen deiner Erlebnisse hast du mir ja erzählt, umso interessanter fand ich noch einmal davon zu lesen! Bis sich unsere Wege wieder mal kreuzen, bleib ich einfach so auf dem Laufenden! �� Ganz liebe Grüße aus dem Innviertel!